Menschen haben Hunger… nicht nur nach Nahrungsmitteln oder Gegenständen und Werkzeugen zur Lebensgestaltung und –erleichterung… auch nicht nur nach (hoffentlich) gesunden Beziehungen, schönen, echten Lebenserfahrungen und dem „Funken“, der Sinn stiftet, den heute so viele suchen. Nennen Sie ihn Lebensfreude, Urvertrauen, unendliche Begeisterung, lebendiger Geist… oder wie Sie es einfach wollen.
Wir hier im modernen Europa leben – und das ist bei Gott keine große Neuigkeit – in einer sehr materialisierten Welt, wo Dinge, wo „gegenseitige Sacherfüllungen“ frühere Beziehungsbänder und damit ein naturnäheres Miteinander weitgehend ersetzt haben. Es wird an die Macht des Materiellen und dessen Priesterschaft (Gesetze, oktroyierte Ordnungen, Institutionen, bewaffnete Menschen etc.) geglaubt und nach ihnen gelebt… aber auch mehr und mehr gezweifelt!
Wir modernen Menschen scheinen langsam zu begreifen, dass der Weg aus schreiender, schmerzender geistiger und materieller Armut sein Ziel, seine Erfüllung nicht in einer riesigen Produktionsmaschinerie finden kann, in einem globalen Buffet, an dem sich die halbe Menschheit zum Krüppel schuftet, ein viertel brauchbar leben kann und ein viertel sich unverhältnismäßig bereichert… auf Kosten des Menschseins! Auf Kosten der Natur! Auf Kosten des Lebens an sich!
Nun, geistige Armut lässt sich recht gut überspielen und ausblenden heutzutage. Das lernt jeder schon in der Kindheit... im Erwachsenenalter ist dies dann im Bewusstsein einzementiert und fängt gehörig zu stechen und schmerzen an. Das Tragische dabei ist, dass dieses geistige und materielle Gefängnis gewollt ist… dass es gefördert und initiiert wird… denn der Arbeitswelt tapfere Söldner produzieren dessen Schwingung, das Antlitz, den Macht- und Daseinsanspruch täglich aufs Neue! Was nur lang genug vor unseren Sinnen manifestiert ist, erhält von uns Glaubens-/Wahrheits-/Realitätsanspruch!
Um wieder beim Einstieg einzumünden, wir Menschen haben Hunger… und jeder Reifere, jede Reifere unter uns werden bestätigen können, dass das Dingliche unseren Hunger letztendlich nicht stillen kann… wir werden nur unglücklicher, reißen Löcher in uns, unsere Beziehungen, unsere Umgebung, die Natur… mit unserer so selbstverständlichen Gier und Blindheit.
Wir haben Wesentliches vergessen bzw. wurde es uns aberzogen, wir wurden über die Jahrhunderte von „den Mächtigen“ dieser Welt und denen, die an sie glauben, ihnen folgen, umgepolt und entfremdet. Mit wesentlich ist die Natur gemeint, unser wundervoller Planet, die lebendige Wiege, aus der es in immer wiederkehrenden Zyklen Leben selbst hervorbringt und vertilgt. Mit wesentlich ist neben dieser natürlichen, kreatürlichen Herkunft auch unsere geistige, kosmische gemeint… da wird es jetzt schon schwieriger, aber auch sehr spannend; denn dies ist – unbewusst – wahrscheinlich die große Frage, auf der so viele Lebensinhalte automatisch aufbauen (ins Unbewusste verdrängt, über die Zeit fehlgeleitet, verzerrt und unkenntlich geworden).
Wo kommen wir her? Wer sind wir? Warum ist unser Leben und das uns umgebende so wie es ist? Und wie ist es wirklich und wie scheint es uns nur? Und warum ist dies so? Und was hilft und was können wir tun, um unseren wahren menschlichen Wurzeln wieder näher zu kommen? Was ist feinstofflich? Was ist ätherisch? Was ist geistige Nahrung? Was ist eine lebendige Verbindung zum großen Geist, der ins uns allen wohnt? Wie erreicht man solch eine Verbindung? Wie pflegt man sie?
Das sind Fragen, die sich viele Menschen stellen… und kann man Beobachtungen Glauben schenken, werden es mehr und mehr… und es werden auch mehr und mehr, die Antworten finden und in ihr Leben integrieren… denn Jeder/Jede, der/die lange genug wahrhaft und inbrünstig nach einem höheren Sinn gesucht hat, daran hingearbeitet hat, wird ihn Stück um Stück auch finden. Was dauert in einem Leben nicht Jahre oder Jahrzehnte, was wirklich Lebensstück oder Lebensaufgabe genannt werden will?
Geistige Nahrung erfüllt, lässt sich gut und gerne teilen, ist am Wohl interessiert und bringt Intelligenz und Liebe hervor… das, was wir so oft missen, gerade in unserem gesellschaftlichen Leben. Jede Kultur kennt geistige Nahrung und hat zumindest ein Interesse, solche Ebenen hervorzubringen, zu erschaffen, zur Verfügung zu stellen. Genauso kennt jede Kultur auch Praktiken, Übungen und Rituale, um eine Verbindung mit dem Höheren im Leben anzustreben oder herzustellen. Die Magie liegt dabei oft in den Dingen, das heißt, dass sie sich an den innewohnenden Beschaffenheiten orientiert, zB. dass das Ritual eine Art Verwandtschaft oder Miniaturisierung von größeren gegebenen Zyklen und Abläufen darstellt und sozusagen ein anerkennen, eingeweiht sein und mitwirken von etwas ohnehin Bestehenden, für uns im Verborgenen Wirkenden, bezeugt.
Bei einigen Menschen zieht es bei dem Wort „Ritual“ die eine oder andere Körperpartie schmerzhaft und ängstlich zusammen. Ein Ritual.. puh… da wird dann gerne einmal an Tier- und Menschenopfer gedacht und üble, dunkle Machenschaften von Leuten, die man nicht kennt, von denen man nichts will und wo einem die gute Erziehungsstube und das so saubere soziale Umfeld von vornherein Verhaltens- und Gedankenkodizes vorgibt, vermutet. Ja, es gibt einige dunkle Ecken und Stuben in unserem Bewusstsein, das war nicht immer so, aber es wurde so „eingerichtet“ und es dient einem Zweck. Dass dahinter alte, verzerrte, missgestalte aber sehr wichtige Anlagen und Relikte unserer Psyche und Herkunft stehen, dass sagen einem die „Architekten“ unseres kollektiven Geistes natürlich nicht dazu. Auch nicht, dass ein Hervorholen, Heilen und Integrieren dieser Lebensinhalte die bestehende gesellschaftliche Ordnung und „Einrichtung“ vollkommen überholen und in dieser Form unnötig machen würde. Tja, der Truchsess lässt sich nicht immer gerne vom Thron stoßen… mehr ist unsere verstandesorientierte Lebensform tatsächlich nicht mehr.
Ein Ritual ist also nichts Negatives oder Unheimliches, es kann nur von Menschen mit einer solchen Absicht dergestalt in die Wirklichkeit gebracht werden und dementsprechend wirken. Es geht nicht um das Beschwören von dubiosen Kräften, zu welchem Zwecke auch immer… wir sind leider alle fernsehgeschädigt J. Ein gutes Ritual ist ein freudiger, dankender Ausdruck, das dem Leben unschuldig entspringt und ihm liebend dient.
Fokussieren wir uns hier auf Naturrituale. Ein Naturritual kommt immer aus dem Herzen, aus dem Körper, das Kleid und Vehikel, dass uns unsere Mutter (Erde) hier zur Verfügung stellt. Es kann vielerlei Zwecken gewidmet sein… vom einfachen Zurückblinzeln an die Sonne angefangen, ein kleines Dankeschön oder innerliches Mitschwingen für das Vogelgezwitscher am Morgen, den wundervollen Sonnenuntergang, … über bewusste rituelle Handlungen wie ein regelmäßigen Kerzchen am Hausaltar, ein Gebet, das Aufhängen von Mistelzweigen, das Zünden von vedischen Feuern, … bis hin zu festlich gestalteten Zeremonien, an denen viele Menschen teilnehmen und mitwirken können.
Es ist gut zu wissen, dass es so etwas wie eine innewohnende Struktur gibt, wie man sich bei der Sonne, Naturwesen oder einem Fluss bedankt, Kontakt herstellt oder um etwas bittet und dafür etwas gibt. Es ist aber genauso wichtig zu sagen, dass Situationen so bunt wie das Leben sind und dass ein klares Herz, eine klare Intention und Hingabe das Ausschlaggebende sind.
Es liegt in unserer Natur, uns bei unserem Heimatplaneten, unserer Mutter, unseren Brüdern und Schwestern, den Tieren, Pflanzen und Mineralien für das Schöne, dass sie uns schenken und bereiten zu bedanken; auf eine gültige Sprache - eben rituell - zu bitten, wenn etwas fehlt oder im Ungleichgewicht ist/scheint. Wir sind lebendige Wesen… alle hier auf diesem wunderschönen Planeten… und alle verbunden, ob wir dies nun wissen und merken oder nicht.
Leider haben unser Verstand und unsere gesellschaftliche Anschauung einen gesunden bzw. innigen Naturkontakt lange verhindert. Heutzutage, Arbeit an einem gesonderten Arbeitsplatz zu Konditionen des Inhabers, Einkauf von Nahrungsmitteln und Medizin in sterilen entfremdeten Gebäuden, kein emotionaler Rückschluss und Bezug zum „Produkt“ herstellbar; die nährende Hand, die Hand „der höheren Gewalt“, die göttliche Hand für viele… ist in unserem Leben die Hand eines unbekannten, unpersönlichen Gesetzgebers, vertreten von Menschen, die wir gerne schimpfen, gepflanzt in die Reste unseres natürlichen sozialen Körpers, verdeckend, dass Nahrung, Spielzeug, Werkzeug, Heilmittel etc. allesamt der lebendigen Natur selbst und zuerst entstammen!
Ein lebendiger Bezug zum Leben muss also mehr beinhalten, als in einer „Arbeitsanstalt“ Geld zu scheffeln, um es dann in einer genauso sterilen „Einkaufsanstalt“ auszugeben. Vor allem verlieren wir den Bezug dazu, dass die „hohe materielle Frucht“, für deren Erreichung Generationen hart gearbeitet und ihr Leben gegeben haben, ein gutes Haus/Heim, Mobilität in vertretbarem Rahmen, gesunde, leckere Nahrungsmittel, sowie kreatives Spiel- und Arbeitsgerät/Werkzeug sind… dann bleibt Platz zum Menschsein bzw. wird der Rest auch genau davon aufgefüllt… unsere übermäßige materielle Entwicklung ist leider als krankhaft und pervertiert zu betrachten.
Das Argument, das jetzt mit der Globalisierung die ganze Menschheit endlich satt werden und genügend zum Leben erwirtschaften kann, ist freilich ein sehr hehres Ziel, aber der Zweck heiligt auf keinen Fall die Mittel, es ist vielmehr eine Lüge. Wenn in einem gemeinsamen Wirtschaftssystem ein Bruchteil fast alles bekommt, viele gerade irgendwie durchkommen und auch etwas profitieren können und ein nicht zu unterschätzender Teil bleibt bettelarm… und dieses System will die ganze Menschheit nähren? Dann wird das ziemlich „ressourcenintensiv“, dann stimmt da einfach Vieles nicht und wir können uns ausrechnen, wie destruktiv dieses Spiel ist und wie lange es gut gehen wird, wenn wir nicht umdenken und einlenken.
Wandel ist das Schlagwort… und es ist in vieler Munde und trägt reichlich Kunde… 5G gehört nicht dazu. Uns stellt sich nun seit geraumer Zeit also die Frage, wie wir die bereits entstandenen und noch entstehenden Schäden an und im Gefüge der Natur mindern oder besser beseitigen können… es wird sowohl eine technologische Herausforderung sein, was jeder absehen kann, es wird aber mindestens genauso eine Herausforderung für unser aller Bewusstsein werden… ein primitiver Materialist mit High-Tech-Ausrüstung ist noch immer was er/sie ist und wird nichts wesentlich ändern können und wollen… und gerade danach schreit die heutige Zeit… wesen(-tliche) Veränderung! Im Gegenzug, mit Bewusstsein alleine lässt sich weit mehr berühren, bewegen und wiederherstellen, als wir uns in unseren kühnsten Träumen vorstellen können… wir haben ja alles vergessen, wir wurden ja, wie gesagt, zurechterzogen, gepolt, geprägt (dabei wird etwas aus dem Material des Bewusstseins in den Vordergrund gebracht und andere Inhalte ausgeblendet, vernachlässigt, verdrängt, bekämpft). Wir wissen kaum etwas über die Macht der Liebe oder das feinstoffliche energetische Gewebe, das ätherisch alle Materie durchdringt und nährt, wir wissen nicht, wozu ein bewusster, göttlicher Geist in der Lage ist!
Aber wo wir modernen Menschen uns hin entwickeln wollen, das interessiert uns zunehmend mehr. Gut so.
Die Zeit schreit nach Wandel, nach Veränderung; geschehen muss er zuerst im Bewusstsein, in der Rückverbindung an unserer wahres Wesen, in einer „Wiedergutmachung“ u.a. der ökologischen Schäden, in der Heilung von Mensch, Tier, Pflanzen- und Erdkleid sowie der Atmosphäre. Naturrituale können hierbei eine wichtige Rolle spielen, Gleichgewichte und Harmonien wiederherstellen. Einzig echt müssen sie sein, ohne Zwang, ohne Ego, wahrhaft, spürend, dankend, wissend.
Werte Leser und Besucher dieser Seite, diese ganze Abhandlung sollte Ihnen dienen, sich mit der Thematik kurz vertraut zu machen, sich einzustimmen,… wenn Sie das nicht ohnehin sind J.
Viel Vergnügen beim Durchstöbern unserer schönen Erzeugnisse!